Laufend im Gleichgewicht bleiben

Blogbebilderung

Was für ein herrlicher Duft, es blüht überall, juhuu! An unserer Laufstrecke, meiner Lieblings-Hausstrecke, stehen jede Menge duftende Büsche – und in diesen sonnigen, immer wärmeren Tagen kann man den Blüten fast dabei zusehen, wie sie aufgehen. Da muss ich, ich geb’s zu, immer wieder anhalten und einen tiefen Atemzug nehmen.

Diese Momente tun so gut in dieser anstrengenden Zeit! Seit mehr als sechs Wochen befindet sich Deutschland und eigentlich die ganze Welt im Corona-Ausnahmezustand … Wie froh und dankbar bin ich darüber, dass ich beim Morgenlauf meine Energie-Reserven aufladen kann! Das Laufen hilft mir dabei, im Gleichgewicht zu bleiben. Klingt irgendwie komisch, ist aber trotzdem genau das, was ich denke und fühle.

Seit Wochen prasseln negative Nachrichten von außen auf uns herein. Alles ist ungewiss. Was heute gilt, scheint morgen schon wieder nicht mehr richtig zu sein. Gleichzeitig versuchen wir, positiv in die Zukunft zu blicken – haben aber kaum einen gedanklichen Anker dafür. Da mental das Gleichgewicht zu halten, ist für jeden von uns eine Herausforderung – Tag für Tag aufs Neue.

Wie viele schöne Dinge hatten wir für dieses Jahr geplant! Halbmarathons in Belgrad, in Salzburg, den Lauf um den Reschensee und schließlich den Marathon in Berlin. Alles wurde abgesagt. Der Skiurlaub in Österreich – nicht möglich. Der Sommerurlaub in Südtirol – mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht machbar. Huiuiui. Spaß macht das alles nicht.

Ich bin in dieser besonderen, herausfordernden Zeit noch viel glücklicher als sonst darüber, das Laufen zu haben und regelmäßig zu praktizieren. Denn uns Läufern bleibt doch gerade so viel: Wir können und dürfen unseren geliebten Sport ausüben – und das auch noch in der aufblühenden, wundervollen Natur. Der fast tägliche Morgenlauf lenkt mein Bewusstsein auf die vielen positiven kleinen Dinge des im Moment so eingeschränkten Lebens. Und seine Höhepunkte: zum Beispiel den HAJ Hannover Marathon. Er wurde zwar ebenfalls abgesagt, aber jeder für sich konnte beim #stayathomemarathon seine Lieblingsstrecke laufen und in Gedanken bei allen anderen Läufern sein (und auch noch den Hund mitnehmen). Ein großartiges, über weite Entfernungen verbindendes Glücksgefühl!

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