Unseren heutigen Morgenlauf fand Lotta maximal komisch. In den ersten zehn Minuten blickte sie sich ständig nach mir um. He, Frauchen, wo bleibst Du denn? Wollen wir jetzt nicht mal so langsam Gas geben? Nein, Lotta, bleib ruhig! Frauchen muss sich erst einlaufen – und das dauert zehn Minuten. Sagt die Laufuhr. Denn die hatte ich, das erste Mal in meiner Lauf“karriere“, programmiert. Jawoll. Der neue Trainingsplan, entworfen von meinlauftrainer.de, sieht nämlich „Minutenläufe“ vor. Heute: Zehn Minuten Einlaufen, dann insgesamt fünf Mal jeweils im Wechsel drei Minuten schnell und zwei Minuten langsam und zehn Minuten Auslaufen. Zugrundegelegt hatte ich die aus den vielen Läufen der Vergangenheit auf der Uhr gespeicherten Daten der Herzfrequenz.
Und das war wohl ein Fehler. Schon nach zwei Minuten Einlaufen piepste die Uhr wie verrückt. HF high! HF high! HF high! What?? Ich gurkte in einer 8er-Pace mehr gehend als laufend vor mich hin! Ich blieb stehen, kontrollierte die Uhr. Alles okay. Lief wieder an … HF high! HF high! HF high! Hm. Was nun? Noch langsamer? Stehenbleiben? Abbrechen? Alles keine Alternativen. Ich erinnerte mich an die Ausführungen, die mir der nette Lauftrainer mit dem Plan mitgeliefert hatte: „Langsamer Dauerlauf: Eine subjektiv lockere Einheit ist hier wichtiger als die HF! Sprechtest: Sehr problemlose Konversation in ganzen Sätzen“.
Ich beschloss also, das Dauerpiepsen der Uhr für das weitere Training einfach zu ignorieren. Und stattdessen mit Lotta zu quatschen. In vollständigen Sätzen erklärte ich ihr ausführlich, was wir gerade machen und warum und wie lange und und und. Wie immer lauschte sie konzentriert 🙂 – aber auch sehr verwundert. Während der schnellen Drei-Minuten-Abschnitte hielt ich den Mund und gab so viel Gas wie ich konnte. Was ist denn jetzt wieder los, Frauchen? Wollten wir nicht bummeln? Warum jetzt plötzlich so schnell? Und warum sagst Du jetzt plötzlich nichts mehr? Was für ein Durcheinander heute …
Nach einigem Hin- und Her fanden wir beide unseren Rhythmus. Lotta begriff, dass Schnüffeln, Pipimachen & Co. nur in den langsamen Abschnitten möglich war und ich freute mich über die Abwechslung der unterschiedlichen Tempi. Den ganzen Winter über nämlich sind wir einen relativ stabilen 5:45-Schnitt gelaufen, haben nur die Länge der Strecken variiert. Einfach so, wie es mir in den Kopf kam. Doch jetzt: Auf geht’s in die neue Saison! Ich freu mich drauf …
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