Ich behaupte ja gern, dass ich keinen inneren Schweinehund habe. Nein, Fehlanzeige! Zumindest, wenn es ums Laufen geht. Gestern allerdings habe ich doch sehr mit mir gehadert, ob ich tatsächlich los wollen sollte. Die ganze Nacht Sturm und heftigster Dauerregen. Garstig ohne Ende. Dazu dunkel und natürlich trüb, außerdem kalt. Die Nachtruhe zusätzlich vielfältig durch unseren Kleinsten („Mama, Schlulli, ist weg!“ um 2 Uhr. „Mama, darf ich Dir unten was zeigen“ um 4.30 Uhr …) gestört.
Da komme auch ich an meine Grenzen und spüre den dringenden Wunsch, mich mal so richtig in Ruhe ausschlafen zu können. Das gab es wirklich schon sehr lange nicht mehr. Doch mein Kopf sagt mir aus vielfältiger Erfahrung: Lauf einfach los und sei gewiss: danach geht es Dir in jedem Fall besser – egal, wie Du geschlafen hast und egal, wie das Wetter auch sein möge!
Den letzten Zweifel an der Richtigkeit dieser Überlegung fegt Lotta dann hinweg. Sobald ich mir beginne, meine Laufsachen anzuziehen, sieht man ihr die Vorfreude an. Frauchen, geht es jetzt endlich los? Ja? Auja! Sie legt sich direkt vor die Badezimmertür und wartet geduldig so lange, bis ich fertig bin. Wir sausen unsere Runde durch unser neues Laufrevier, kämpfen uns im Wald gemeinsam durch Regen und Sturmböen. Lotta immer vorne weg, aber stets mit dem Blick nach mir, ob ich auch wirklich da bin. Denn diese Wetterlagen sind ihr nicht so recht geheuer, eigentlich würde auch sie da das Haus gerne nicht verlassen. Zusammen aber geht es uns beiden gut.
Nach dem Lauf bin ich jedes Mal von einer riesigen Freude und Zufriedenheit erfüllt. Danke, Lotta!, sage ich dann und gebe ihr (ja!) einen dicken Kuss auf den Kopf. Ohne Dich, mein lieber lieber Hund, hätte ich das heute nicht geschafft. Wie schön, dass Du zu unserer Familie gehörst und so eine treue Begleiterin bist. Das ist wundervoll.
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