Noch müssen die Beine einfach weiterlaufen

Okay. Ein Ende ist in Sicht. Ich fühle mich gerade wie auf den letzten 5 Kilometern des Frankfurt-Marathons. Total erschöpft und trotzdem irgendwie auch gut. Durchhalten ist angesagt. Eisern durchhalten, Schritt vor Schritt setzen. In Kürze beginnt der euphorische Endspurt, dann der Zieleinlauf. Ich weiß: Ich schaffe es. Noch ist es aber nicht so weit, noch müssen die Beine einfach weiterlaufen.

Dem läuferischen Marathon hat sich in den vergangenen Wochen bei uns nämlich ein ganz persönlicher Marathon angeschlossen: Wir sind umgezogen. Mit Sack und Pack, von Hannover in die kleine Bierstadt Einbeck. Das war eine ganze Menge Arbeit. Das Zeug von vier Personen plus Hund (unser Ältester ist ja bereits ausgezogen, unsere Tochter hat kurz vor unserem Auszug ihre Sachen gepackt und ist nach Göttingen zum Studium umgesiedelt) muss man erst einmal in Kisten hineinbekommen. Fast 170 Kisten waren es am Schluss. Hä, wie geht das, wir haben doch gar nichts?! Doch, wir haben ganz schön viel! Die Erkenntnis kam während des Packens. Denn irgendwie musste das ja alles raus aus dem alten Haus und rein ins neue Haus.

Da allerdings lag das Problem. Das neue Haus ist ein echt altes Haus und das musste erst einmal umfassend saniert werden. Das dauerte länger als geplant, der Umzugstermin stand aber schon fest. Die Lösung: Wir sind mit dem Nötigsten in die kleine Dachgeschosswohnung gezogen, die wir schon seit einem Jahr in Einbeck gemietet haben. Die Vermieterin ist ein Engel und hat dem Plan zugestimmt. Obwohl sie selbst auch im Haus wohnt und wusste, dass wir mit Kleinkind und großem Hund kommen würden. Was für ein Riesenglück! Mehr als vier Wochen sind seitdem ins Land gezogen. Kuschelig war es, so eng aufeinander. Aber auch immer wieder ganz schön anstrengend.

Und jetzt ist endlich ein Ende in Sicht: Morgen werden die Innenarbeiten so gut wie abgeschlossen sein und wir können umziehen! Der grandiose Zieleinlauf beginnt, rund um Weihnachten, wenn alle zusammen und besinnlich sind, folgt der große Jubel. Was für ein Jahr. Ich bin demütig und bewegt. Und freue mich darauf, Einbeck und seine Laufstrecken gemeinsam mit Lotta zu erkunden.

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