Ich habe es tatsächlich geschafft: Seit gestern bin ich ein Marathoni, der Frankfurt-Marathon ist geschafft. Was für ein Erlebnis, was für ein großartiges Gefühl. Auch heute bin ich immer noch total geflashed. Ein bisschen wie Wolke 7 fühlt sich das an. Die Beine schmerzen schon ein bisschen, aber der Gesamtzustand, einfach grandios. Alles passte gestern: Ich hatte in einem wunderbaren Hotelbett gut geschlafen, fühlte mich fit und war gesund. Das Training in den vergangenen Monaten hätte eh besser nicht sein können. Optimale Startbedingungen!
Naja, das Wetter hätte etwas schöner sein können. Sturmböen und gefühlte frostige 2 Grad Celsius ist nicht unbedingt das, was sich das Läuferherz wünscht. Aber ehrlich: Für mich besser zu ertragen als Hitze. Da wäre ich raus gewesen. Und: Ich hatte ja meinen „Hasen“ dabei, meinen Mann, der stetig einen Schritt vor mir lief und mir mit breiter Schulter Windschatten bot. Gemeinsam haben wir das Tempo durchgezogen, fast komplett vom ersten bis zum letzten Meter. 42.195 Meter weit, 4 Stunden und 49 Minuten lang.
In Realität, so sagt es die Laufuhr, sogar noch weiter, nämlich 42,62 Kilometer. Nur 400 Meter mehr. Aber auf den letzten Kilometern des Marathons kamen mir selbst 100 Meter wie eine kleine Ewigkeit vor. Ich lief auf der letzten Rille und wusste: Wenn ich jetzt stehenbleibe, laufe ich nicht nochmal an. Deswegen gabs ab Kilometer 35 auch keine Trinkpause mehr. Das wäre das Ende gewesen. Und das kam natürlich gar nicht in Frage. Hand in Hand sind mein Liebster und ich in der Festhalle über die Ziellinie gelaufen, das war schon sehr emotional, die Tränen sind gelaufen. Seitdem aber habe ich ein Dauerlächeln im Gesicht …
Heute habe ich Lotta aus dem Hundehaus geholt und die Freude war riesig. Fast wieder Tränen – aber da konnte ich mich dann doch zusammenreißen. So ein Quatsch. Aber schön ist es, sie wieder im Haus zu haben. Ein paar Tage Erholungszeit und dann laufen wir beide wieder los, oder Lotta? Und vielleicht finden wir auch irgendwann mal einen Marathon, bei dem Hunde mitlaufen dürfen. Das wäre doch ein tolles neues Ziel …
[…] doch habe ich das Gefühl, dass ich darauf noch lange warten muss. Dass das hier ein Marathon ist. Wir sind schon gut unterwegs. Aber wie viele Kilometer haben wir schon geschafft? Laufen wir […]