Oh weh, es ist soweit: Die helle Zeit neigt sich dem Ende entgegen. Als ich heute mit Lotta zum Morgenlauf aufbrach, war es noch fast dunkel. In den vergangenen Monaten war es zur gleichen Zeit immer schon taghell gewesen! Wo ist nur plötzlich das Licht geblieben?? Auch abends ist es nun nicht mehr so einfach, den richtigen Zeitpunkt für einen Lauf im Hellen zu erwischen …
Immerhin konnten wir heute noch ohne Stirnlampe los – aber in Gedanken habe ich diese schon wieder bereitgelegt. Und wo ist das Leuchtehalsband von Lotta? Wie fühlte sich das noch mal an, mit Jacke, Mütze und Handschuhen zu laufen? Hab ich ganz vergessen in diesem heißen Sommer, in dem es vor allem darum ging, möglichst wenig wärmende Kleidung am Leib zu haben. Hin und wieder wäre man am liebsten ganz ohne gelaufen. Heute: frostige 10 Grad Celsius zeigte das Thermometer. Und ich in kürzester Hose und knappstem Shirt …
Und doch liebe ich diese Übergangszeit, jeden Morgen ist es wieder spannend. Wird das Licht heute noch ausreichen? Wie fühlt es sich heute an, in den Wald hineinzulaufen? Vorhin stand er schon wie eine dunkle Wand vor uns und ich glaube, wenn ich Lotta nicht bei mir gehabt hätte, wäre ich lieber umgedreht und weiter durch die Felder gelaufen. Mit ihr zusammen: nichts wie hinein, die Strecke ist schön, das Knacken und Knistern der Bäume spannend!
Auf den Feldern kommt Lotta in diesen Tagen voll auf ihre Kosten. Feldhasen, Rehe, Hirsche, Kaninchen und Co. sind ja vor allem während der Dämmerungszeit unterwegs. Frauchen, riechst Du das nicht? Und schau doch, da! Ich MUSS da jetzt hin, JETZT! Lotta, hör auf zu ziehen! Nein! Doch! Nein! Doch! So geht es dann zwischen uns beiden hin und her. Puhh. Gut, dass die Laufleine hält …
Noch ein Vorteil dieser Jahreszeit: Wir können endlich, nach Wochen des Entzugs, wieder auf unserer Hausrunde laufen. Ohne Trinkpausen. Jetzt schafft Lotta die Strecken auch ohne Kanalwasser. Doch für den langen Lauf am Wochenende (32 Kilometer, die Maximaldistanz in der Vorbereitung auf den Frankfurt-Marathon) gehts wieder ans Wasser! und ich schultere meinen pinkfarbenen Trinkrucksack …
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