Ich bin so stolz auf Lotta. Und ein ganz kleines bisschen auch auf mich selbst. Lotta und ich sind am Samstag zusammen ins Büro gelaufen. Das erste Mal. Die Strecke ist nicht so weit – etwa sieben Kilometer. Aber es geht nicht über ruhige Feld-, Wald- und Wiesenwege, sondern einmal quer durch die Stadt. Das bedeutet: laute Autos, viele Fußgänger und Radler. Ampeln und quietschende U-Bahnen. Und: eine völlig unbekannte Strecke für Lotta.
Was soll ich sagen? Sie hat das mit Bravour gemeistert. Ist die ganze Zeit über direkt neben mir gelaufen, lockere Leine, immer den Kontakt zu mir. Hat sofort reagiert, wenn ich stehengeblieben bin und ebenso, wenn ich weitergelaufen bin. Hin und wieder gabs schwierige Situationen. Eine davon: Vorne liefen zwei große Hunde ohne Leine (direkt an der verkehrsreichen Straße?!? Kein Kommentar). Von hinten nahte ein bulliger Kampfhund – an der Leine (mehr in der Leine, Herrchen hintendran). Was tun?
Ich habe Lotta hingesetzt und mit Gesten dem anderen Hundehalter vorne deutlich signalisiert: Bitte die Hunde an die Leine nehmen! Reaktion: 0. Noch einmal: BITTE die Hund an die Leine nehmen. Reaktion: Langsame Bewegung in Richtung des einen Hundes. Auch der Kampfhund zeigte Interesse an dieser Situation und zog stärker. Herrchen hintendran. Der Abstand zu uns verringerte sich deutlich.
In Gedanken ergänzte ich meine freundliche Aufforderung nach vorne um das eine oder andere Detail. Ob man mir das ansah? Vielleicht. immerhin: Nach gefühlten zehn Minuten hatte der Hundhalter vorne beide Tiere an der Leine, wir konnten weiter. Lotta saß die ganze Zeit über brav neben mir und startete sofort auf mein Signal, weiter zu laufen. Situation gemeistert.
Im Büro angekommen, wartete schon eine dicke Belohnung auf Lotta: ein riesiges Stück getrocknete Rinderkopfhaut. Gut gemacht, Lotta!
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