Ehrlich: Das war am Wochenende nicht so schlau. Und widerspricht eigentlich total meinen Prinzipien. Aber ich konnte einfach nicht anders und dachte auch, es wird besser. Ich bin mit fiesen Glieder- und Kopfschmerzen zum Wettkampf beim Einbecker Bierstadtlauf angetreten. Nur 10,9 Kilometer zwar, aber das reichte, um mich total – wie sagt man so schön – aus den Latschen zu kippen. Danach war nur noch heiße Badewanne, Ibuprofen, heißer Tee und Bett möglich. Gut, dass Lotta nicht dabei, sondern wieder einmal gut im Hundehaus Hemmingen untergebracht war.
Obwohl am Freitag noch topfit, fühlte ich mich am Samstagmorgen schon irgendwie schräg. Hatte aber auch nicht so gut geschlafen und dachte: Das verläuft sich schon. Start war erst um 18 Uhr und es wollte einfach nicht besser werden. Ich überlegte hin und her: Soll ich, soll ich nicht, soll ich … Ich hatte mich aber für einen guten Zweck angemeldet und wollte für den Einbecker Lions-Club laufen, also Geld für das Projekt der Lions erlaufen. Also entschied ich mich um 17.30 Uhr: Ich probiere es einfach. Wenn es nicht geht, höre ich auf.
So habe ich erst ein einziges Mal bisher am Start gestanden: Beim Mallorca-Marathon im Jahr 2011, als ich mit starken Schmerzen im Fuß laufen wollte. Bei Kilometer 8 war Schluss, nichts ging mehr, Ermüdungsbruch im Knöchel, drei Monate Laufpause – ärgerlich und absolut unnötig. Jetzt also mit Gliederschmerzen.
Geschafft habe ich es, auch wenn ich zwischendurch dachte: Wenn ich jetzt tief einatme, dann bekomme ich so eine Hustenattacke, dass ich nicht mehr weiterlaufen kann. Nur schnell ins Ziel wollte ich es, entsprechend ist die Zielzeit auch gar nicht schlecht ausgefallen.
Etwas Gutes hatte die nicht so schlaue Aktion aber dennoch: Die Stimmung in der Stadtmitte, die ich insgesamt neun Mal durchlaufen habe, war großartig, der Lauf toll organisiert, die Strecke echt schön. Ich hoffe also auf nächstes Jahr. Dann möchte ich in Einbeck mit großem Genuss laufen!
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