Lotta ist sehr sensibel. Das wissen wir eigentlich, seit wir sie als Welpe von der Züchterin übernommen haben. Von Beginn an hat sie sofort auf jegliche Veränderung reagiert, sie erkennt Schwingungen, lange bevor wir Menschen sie selbst wahrnehmen. Manchmal erkennen wir sie gar nicht und fragen uns nur leicht genervt: Warum, Hund? Was ist nu schon wieder los? Manchmal hat ihre Angst aber auch handfeste Ursachen.
Silvester zum Beispiel ist ein Graus. Es beginnt lange vor den Tagen, an denen offiziell geknallt werden darf. Sobald die ersten Böller hochgehen, ist unsere Lotta ein einziges Nervenbündel. Sie rast die Treppe hinauf (1. darf sie das nicht und 2. macht sie das sonst auch nie) und schiebt sich unter unser Bett bis in die hinterste Ecke. Dort verharrt sie so lange, bis aus ihrer Sicht die Gefahr vorüber ist. Das können auch gut mal mehrere Stunden sein. Jeglicher Versuch, sie aus dem Versteck zu locken, ist dann von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Leider hat sich wohl in unserer Nachbarschaft in diesem Jahr so mancher Mensch ein kleines Böllerdepot angelegt. Jedenfalls knallt es auch jetzt, Mitte Februar, noch regelmäßig. Mit den oben beschriebenen Folgen. Und weiteren: Beim Nachmittagslauf gerade holperte in der Ferne ein – vermutlich leerer – LKW über eine Schwelle und es klapperte laut. Oh panischer Hund! Da war fast kein Halten mehr! Wenn ich nicht so viel Übung im Umgang hätte – ich wäre die Strecke bis zum Auto geflogen. Ohren ganz nach hinten angelegt, hektische Blicke nach hinten. Komm schon, Frauchen, komm! Wir müssen hier weg, schnell! Nachdem ich sie wieder ein wenig beruhigt hatte, habe ich noch schnell das Handy rausgeholt und kurz gefilmt:
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