Wer meinen Blog regelmäßig liest, weiß, wie sehr ich meinen Morgenlauf zu frühster Stunde mit Lotta liebe. Doch im Moment hindern uns zwei Dinge: 1. die Temperaturen zum Teil weit unter Null und das damit verbundene Glatteis an manchen Stellen. Das, ehrlich gesagt, ist mir nicht geheuer. Vor allem nicht im Dunkeln. Aber das schrieb ich in einem anderen Beitrag bereits und es ist, ehrlich gesagt, der unwichtigere Hinderungsgrund. Viel zentraler ist die Veränderung der allgemeinen Lebenssituation.
Es ist nämlich so, dass mein Mann und ich ja mit unserem Kleinsten vor knapp drei Jahren einen richtig echten Nachzügler in unserem Leben begrüßen durften. Als er auf die Welt kam, waren wir beide schon deutlich über 40 und unsere anderen drei Kinder steckten mitten in der Pubertät oder waren bereits fast erwachsen. Das hat in Bezug auf außerhäusliche Tätigkeiten, zu denen auch unser Laufen gehört, den wunderbaren Vorteil, dass man schon drei super vertraute und verlässliche Babysitter Zuhause hat! Wir konnten also in den vergangenen drei Jahren fast immer darauf bauen, dass eines der Geschwister Zeit für den kleinen Bruder hatte, wenn wir Laufen gehen wollten.
Das hat sich in den vergangenen Wochen plötzlich verändert: Unser Ältester ist – das war geplant und nicht unvorhergesehen – zum Studium in eine Stadt in Süddeutschland gezogen. Unser Mittlerer kann/will seinen Schulabschluss nicht, wie geplant, in Hannover machen und ist dafür vorübergehend ebenfalls in eine Stadt nach Süddeutschland umgezogen. Und unsere Tochter, die eigentlich als Bufdi noch bis Ende August in Hannover bleiben wollte, hat etwas Attraktiveres gefunden und macht nun ein dreimonatiges Praktikum in dem Ort am Solling, in dem auch mein Mann seit einigen Monaten arbeitet. Sie genießt nun ihre Freiheit in unserer Zweitwohnung… Und ist leider morgens – ebenso wie häufig mein Mann – nicht da.
Nun sind unser Kleinster und ich, fast von heut auf morgen, einen Großteil der Woche allein in Hannover. Und ich kann natürlich morgens nicht mit Lotta zum Morgenlauf los, wenn er noch schläft. Ich kann ihn ja nicht allein im Haus lassen. Ich kann auch nicht los, wenn er aufgestanden ist, denn dann müssen wir ja zum Kindergarten. Ich kann eigentlich auch dann nicht los, wenn er im Kindergarten ist. Ich muss ja zur Arbeit… Und unsere geliebte Lotta?
Ein paar Nächte lang habe ich mir den Kopf regelrecht verrenkt und hin- und herüberlegt, wie dieser Missstand zu lösen sein könnte. Was für ein riesiges Glück, dass ich selbstständig und nicht angestellt tätig bin! Ich habe kurzerhand meine Arbeitszeiten verändert. Ich stehe nach wie vor frühmorgens auf. Mache mir aber dann einen Kaffee und setze mich bis zum Frühstück mit dem Kleinen direkt an den Laptop. So früh wie möglich bringe ich ihn, selbst schon in Laufklamotten, in den Kindergarten und nehme Lotta im Auto bereits mit. Fahre mit ihr ein paar Minuten weiter an den Kanal. Wir genießen gemeinsam unseren Morgenlauf – und das im Hellen! Danach gehts nach Hause in die Dusche und los zur Arbeit. Meinen ersten Termin vereinbare ich erst frühestens um 10 Uhr und setze mich, wenn nötig, auch abends nochmal hin. So funktioniert es im Moment sehr gut. Bis zur nächsten Veränderung der allgemeinen Lebenssituation … Da heißt es: flexibel bleiben!
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