Wie, Ihr wollt mich Zuhause lassen? Ich darf nicht mit? Das kann doch nicht Euer Ernst sein … Wenn Hunde sprechen könnten, dann hätte Lotta das gestern zu uns gesagt. So gab es uns ihr tiefer, trauriger Hundeblick ohne Worte mit auf den Weg. Üblicherweise darf sie ja immer mit, wenn mein Mann oder ich unsere Laufschuhe schnüren. Meist setze ich mich dazu auf die Treppe und Lotta läuft aufgeregt und voller Erwartung um mich herum. Stupst mich mit ihrer Schnauze an und signalisiert mir so, dass sie längst bereit ist, aufzubrechen.
Und gestern? „Nein Lotta, wir können Dich nicht mitnehmen!“, sagte ich klar zu ihr, streichelte sie kurz – und war auch schon raus aus der Tür. Warum? Ganz einfach: Wir wollten zu einem der vielen Volksläufe, die in der Region Hannover über das Jahr verteilt immer wieder stattfinden (eine gute Übersicht gibt es unter www.marathon-hannover.de). Und da sind Hundebegleiter in der Regel nicht erwünscht. Gerade unsere Lotta nicht, die sich gerne ganz auf den Lauf konzentrieren möchte und es eher lästig findet, wenn rechts oder links ein anderer Läufer vorüberzieht.
Doch auch für mich war es gestern wieder seltsam, ohne Lotta zu laufen. Ich bin einfach wahnsinnig gerne mit ihr unterwegs, wir sind ein super eingelaufenes Team. Sie an der einen und ich an der anderen Seite der Leine. Gestern trabte ich also allein vor mich hin. Ich laufe nämlich nicht so schnell, auch im Wettbewerb nicht. Meist sind die schnellen Läufer (auch mein Mann mit seinen langen Beinen!) längst weg, wenn ich meinen Rhythmus gefunden habe und die sehr langsamen Läufer kommen wiederum mir nicht hinterher. Da kann es auf der Strecke doch ein wenig einsam werden und hin und wieder würde ein aufmunternder Lotta-Blick „Na-gehts-bei-dir-noch-oder-wollen-wir-mal-schneller?“ der Zielzeit nicht schaden.
Aber was nicht geht, geht halt nicht. Spaß hat’s gestern trotzdem gemacht. Und morgen geht es wieder gemeinsam mit Lotta auf die Hausstrecke!
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